31 August 2009

Fighting brush fires in the Southland

Buschfeuer sind in der Steppenlandschaft rund um L.A. grundsätzlich nicht zu vermeiden. Der "Brush" trocknet irgendwann im Sommer / Herbst aus und dann zündelt es schnell: Ein Auto fährt um die Kurve, der  Auspuff schlägt auf, Funken stieben, brushfire... ... eine achtlos weggeworfene Kippe ... Bauarbeiter ... Funkenflug aus dem Schornstein eine Kamins ... Blitzschlag ... downed power lines ... und immer wieder Brandstifter.

More pictures about firefighting efforts in Southern California are here.

Wie schlimm es dann wird hängt von den klimatischen Umständen ab. Jeden Herbst haben wir hier eine Wetterlage, die sich "Santa Ana Winds" nennt, wenn es sehr warm und sehr trocken aus der Wüste bläst.

Falls dann ein Feuer ausbricht, gibt es kein Halten mehr: Trockener Treibstoff auf den Hängen und 40C Winde die die Flammen die Hänge hochtreiben.

Die Santa Ana's haben in diesem Jahr (2009) noch keine sehr große Rolle gespielt, aber wir hatten einige sehr trockene Winter mit Niederschlägen unter 50% des normalen Mittels. Seit März sind wir hier offziell auf "drought-conditions" einschließlich Wasserrationierung. Sprinkler sind nur noch Dienstag und Donnerstag nach 19:00 erlaubt!

Bereits im Juni konnte man sehen, wie die Hügel braun wurden. Das passiert jedes Jahr, aber normalerweise im Oktober - mit Feuern im Oktober und November - wie die dokumentierten Bemühungen das Corral Fire im November 2007 zu bekämpfen. Was die aktuelle (2009) Lage so besonders schlimm macht ist der Umstand, daß die Temperaturen im Okt. und Nov. generell niedrigern sind, als jetzt - hier in L.A. - noch im Hochsommer.

Natürlich haben wir hier eine großartige Feuerwehr, oder besser Feuerwehren. Siehe diese Bildstrecke.

Allein hier in L.A. gibt es das

* Los Angeles City Fire Department das sich in erster Linie mit Bränden in der urbanen Stadt beschäftigt und darum eher konventionell städtischen Löschfahrzeuge hat. (Tanklöschfahrzeug, Drehleiterwagen, Rüstwagen etc.) Aber sie haben auch eine handvoll sehr nützlicher Feuerlöschhubschrauber.

* Los Angeles County Fire Department das sich in den "unicorporated areas" auch um die Stadtfeuer kümmert, aber ansonsten gaaaanz viel Landkreis um sich herum hat. Dort kommen Flugzeuge, Hubschrauber, Speziallöschfahrzeuge, konventionelle Löschfahrzeuge und Hand Crews zum Einsatz. Hand Crews sind Teams, die nur wenig mit Wasser ausrichten und in erster Linie mit Axt, Kettensäge, Spaten und Feuerpatsche unterwegs sind um Fire Breaks zu schneiden (über die das Feuer nicht hinwegbrennt) oder kontrollierte Back Fires zu legen (die dann auch einen Fire Break schaffen)
  • Californa Dept. of Forestry (CDF) / Department of Corrections - Das ist die Sträflingsfeuerwehr, die die allerschmutzigsten, allerheißesten, allertrockensten Jobs bekommt, und die oft tagelang nur mit Bergmarschausrüstung unterwegs sind.
  • Californa Office of Emergency Services - Landesweite Einsatzteams im Bereitschaftsystem.
  • US-Deptartment of Forestry Smoke Jumper - ( www.fs.fed.us/fire/people/smokejumpers/ ) Die kommen wenn gar nix mehr geht. Die springen mit Fallschirmen aus wackeligen Schrottfliegern direkt ins Feuer, Kettensäge und Schaufel auf dem Rücken. Und wenn sie ihre Arbeit gemacht haben, sind sie oft Tage unterwegs um wieder aus dem Walt in bewohnte Gegenden zu marschieren.
  • Amtshilfe: Wie man auch auf den Bildern sehen kann, kommt Mann und Gerät von Agenturen der Umgebung, oder sogar aus anderen Bundesstaaten. Bei den großen Malibu Feuern in den 90er hatten wir hier sogar New Yorker Teams.
Die einzig richtige Antwort auf die Feuer wäre eigentlich den ganze Schrott brennen zu lassen. Die Natur ist halt so eingerichtet. Es gibt in der Mesa sogar verschieden Planzensorten, deren Samen nur dann aufplatzen, wenn die Pflanze verbrennt! Aber um das zuzulassen, müßte man über die Besiedelung der Steppe nachdenken aber nach 150 Jahren Siedlungsdrang und 100 Jahren "fire suppression policy" ist mit solchen Ideen natürlich kein Blumentopf zu gewinnen